Im Rahmen der verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen liegt häufig eine (noch) normale Schilddrüsenfunktion vor. Eine Schilddrüsenüberfunktion findet man nicht selten bei sog. Autonomie (überfunktionierender Knoten oder Überfunktion des gesamten Schilddrüsengewebes) oder bei der Basedow-Erkrankung (eine Autoimmunerkrankung). Eine Schilddrüsenunterfunktion ist beim Erwachsenen meist Folge einer chronischen Schilddrüsenentzündung. Beschwerden, die durch Schilddrüsenkrankheiten bedingt sein können, können natürlich auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten; eine ärztliche Untersuchung mit Bestimmung entsprechender Laborwerte ist zur Diagnosestellung vor einer weiteren Behandlung erforderlich. Anzumerken ist, dass Schilddrüsenerkrankungen jedoch nicht zwingend mit Beschwerden verbunden sein müssen. Eine - zunächst gering - vergrößerte Schilddrüse (Struma, Kropf) muss nicht in jedem Fall zu Druckgefühl oder Engegefühl am Hals führen. Auch eine - beginnende - Knotenbildung der Schilddrüse macht häufig zunächst keine Beschwerden und ist so für den Laien nicht erkennbar. Für die Schilddrüsenunterfunktion ist häufig ein lang anhaltender und schleichender Verlauf kennzeichnend, der anfangs nur geringe Beschwerden verursacht und damit häufig leider spät erkannt wird.
Ultraschall
Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung werden Aussehen und Größe der Schilddrüse beurteilt und vermessen. Knoten oder Zysten (=mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume) können erkannt, beurteilt und vermessen werden.
Schilddrüsenszintigraphie
Mit der Schilddrüsenszintigraphie werden Funktionsaufnahmen der Schilddrüse erstellt. Hierbei macht man sich das Prinzip zunutze, dass Zellen mit hoher Stoffwechselaktivität größere Mengen einer radioaktiven Substanz aufnehmen als Zellen mit geringerer Aktivität. In diesen hoch aktiven Bereichen wird dann verhältnismäßig mehr Strahlung freigesetzt als in anderen Bereichen. Mit einer Gamma-Kamera könnten diese radioaktiven Zerfälle pro Ort und Zeiteinheit gemessen und mit Computerhilfe visualisiert werden. Heraus kommen hierbei dann Bilder, auf denen die Stoffwechselaktivität bestimmter Bereich in unterschiedlichen Farben dargestellt ist. Zonen hoher Aktivität sind gelb bis rot, Zonen geringer Aktivität blau bis schwarz dargestellt.
Schilddrüsenkrankheiten sind trotz der Verwendung von Jodsalz in der Nahrungsmittelherstellung noch immer sehr häufig. Etwa jeder zweite Deutsche hat eine vergrößerte Schilddrüse. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
Schilddrüsenkrankheiten durch Jodmangel
Die wichtigste und häufigste Ursache für Schilddrüsenerkrankungen liegt in dem immer noch unzureichenden Jodgehalt in der Nahrung. Die zu geringe Jodzufuhr über die Nahrung führt dazu, dass sich die Schilddrüse in einer Art Ausgleichsmechanismus vergrößert, um mehr Jod aufnehmen zu können. Über Jahre gesehen führt dieser Anpassungsmechanismus auch zu Knotenbildungen, Kalkeinlagerungen und zur Entstehung von autonomen Arealen, d.h. Schilddrüsenanteilen, die in ihrer Hormonproduktion der Steuerung durch die Hirnanhangsdrüse nicht mehr gehorchen.
Schilddrüsenkrankheiten, die nicht durch Jodmangel verursacht sind:
Autoimmunerkrankungen, Entzündungen, Krebserkrankungen sowie andere, seltene Erkrankungen.